Bundeswehr :
Von der Leyen umwirbt Thyssen-Manager für digitale Kriegsführung

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Will die Bundeswehr fit für die digitale Kriegsführung machen: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), hier vor ein paar Tagen beim Besuch von Bundeswehrsoldaten auf dem Versorgungsschiff Bonn in der Ägäis
Bundesverteidigungsministerin von der Leyen will die Bundeswehr fit für den Cyberkrieg machen und dafür einen ThyssenKrupp-Manager engagieren. Klaus-Hardy Mühleck soll die neue Abteilung „Cyber- und Informationsraum“ im Ministerium leiten.

Für die Aufrüstung der Bundeswehr im Cyberraum will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) einen hochkarätigen Manager aus der freien Wirtschaft engagieren. Wie das Magazin „Spiegel“ berichtet, verhandelt das Ministerium derzeit mit dem ThyssenKrupp-Manager Klaus-Hardy Mühleck. Er soll ab dem 1. Oktober die neue Abteilung „Cyber- und Informationsraum“ (CIR) im Verteidigungsministerium mit 130 Mitarbeitern leiten.

Von der Leyen will das neue Konzept für die sogenannte digitale Kriegsführung den Angaben zufolge kommende Woche vorstellen. Geplant ist demnach eine weitreichende Umstrukturierung der Streitkräfte. Die bisher auf verschiedene Bereiche verstreuten IT- und Computerexperten, die Fachleute zur Abwehr von Cyberattacken sowie zur militärischen Aufklärung, werden in dem neuen Organisationsbereich zusammengezogen. Insgesamt wird das Kommando CIR, das ab April 2017 ein Dreisternegeneral als Inspekteur von Bonn aus führen soll, nach dem Bericht aus 300 Mann bestehen und rund 13500 Soldaten befehligen.

Der „Spiegel“ schreibt weiter, ein internes Konzeptpapier definiere dabei die internationalen Datennetze neben den klassischen Kriegsschauplätzen Land, Luft und See als „militärischen Operationsraum“. Da der virtuelle Raum die „Konflikte der Zukunft maßgeblich bestimmen“ werde, sei für die Bundeswehr ein „Fähigkeitszuwachs für Cyber-Operationen“ zwingend geboten. Daneben will von der Leyen die Netze der Bundeswehr durch regelmäßige Überprüfungen gegen Cyberangriffe sicherer machen und die Mitarbeiter durch „Hygiene-Check-ups“ für mögliche Datenlecks sensibilisieren.