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Studie der WHO Verkehrsunfälle häufigste Todesursache junger Menschen

Rund 1,3 Millionen Menschen weltweit sterben jedes Jahr im Straßenverkehr - mehr als an den Folgen von HIV. Zu diesem Ergebnis kommt ein alarmierender Bericht der Weltgesundheitsorganisation.
Radverkehrsübung für Kinder in Hamburg (Symbolbild)

Radverkehrsübung für Kinder in Hamburg (Symbolbild)

Foto: Maurizio Gambarini/ picture-alliance/ dpa

Weltweit sterben jedes Jahr 1,35 Millionen Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr - Verkehrsunfälle sind damit die häufigste Todesursache für Kinder und junge Menschen im Alter zwischen fünf und 29 Jahren. Zusätzlich ist die Zahl der Verkehrstoten in nur drei Jahren um rund 100.000 angestiegen.

Das geht aus einem Bericht  der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor, der auf Daten aus dem Jahr 2016 basiert. Im vorherigen Bericht, der sich auf Daten aus dem Jahr 2013 stützte, war die Zahl der Toten im Straßenverkehr auf 1,25 Millionen pro Jahr geschätzt worden.

Fußgänger, Radler und Motorradfahrer besonders gefährdet

"Diese Todesfälle sind ein nicht zu akzeptierender Preis für die Mobilität", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Besonders verletzlich seien Fußgänger und Zweiradfahrer, heißt es in dem Bericht. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der WHO-Studie:

  • Verkehrsunfälle sind weltweit auf Rang acht der häufigsten Todesursachen, noch vor HIV/Aids oder Durchfallerkrankungen
  • Für Menschen im Alter von fünf bis 29 Jahren ist ein Verkehrsunfall die häufigste Todesursache
  • Die Todesrate sank seit dem Jahr 2000 nur minimal, von 18,8 Toten pro 100.000 Menschen auf 18,2
  • Nur 109 der 175 untersuchten Länder haben eine landesweit gültige Notrufnummer, über die Hilfe angefordert werden kann
  • 3.700 Menschen sterben weltweit pro Tag an den Folgen von Verkehrsunfällen

Trotz des Anstiegs der Verkehrstoten habe sich die Rate im Vergleich zur zunehmenden Zahl von Menschen und Autos weltweit in den vergangenen Jahren stabilisiert, hieß es weiter. Dies deute darauf hin, dass Sicherheitsmaßnahmen in reicheren Ländern die Situation abmilderten. Allerdings sei das Risiko tödlicher Unfälle im Straßenverkehr in armen Ländern nach wie vor dreimal so hoch wie in wohlhabenden Staaten.

Sichere Wege für Fußgänger und Radfahrer leisten wichtigen Beitrag

Vor allem Geschwindigkeitsbegrenzungen, Regelungen gegen Alkohol am Steuer, Gurt- und Helmpflichten hätten wichtige Beiträge zu mehr Sicherheit geleistet. Auch eine sicherere Infrastruktur wie Gehwege und ausgewiesene Radwege sowie eine striktere technische Überwachung von Fahrzeugen trügen dazu bei, heißt es in dem Bericht. In diesen Bereichen hätten viele Länder nachgebessert, allerdings seien ärmere Länder auch auf diesem Feld weit im Rückstand.

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Besonders auf dem afrikanischen Kontinent seien die Todeszahlen hoch, schreibt die WHO. Mit jährlich 26,6 Verkehrstoten pro 100.000 Einwohnern sei die Rate deutlich höher als in Europa mit 9,3, wo zugleich die wenigsten Verkehrstoten weltweit zu verzeichnen sind.

cfr/ene/AFP/dpa
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