Die Zeiger vieler Uhren wurden am Wochenende wieder einmal vorgedreht. Das hat uns in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Stunde gekostet. Am frühen 30. März wurden die Uhren von 2 Uhr auf 3 Uhr gestellt. Damit hat die Sommerzeit begonnen und dank Radiouhren, die sich mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) abgleichen, mussten viele Menschen gar nicht mehr selbst die Zeiger umstellen.

Die Zeit ist dem Menschen an für sich schon seit Langem wichtig. Schon die Ägypter hatten vor 13.000 Jahren Sonnenuhren, die höchst präzise die Zeit maßen. Dass Menschen sich allerdings über weite Landstriche auf eine einheitliche Zeit einigen und gar Zeitzonen entlang der Längengrade schaffen, ist ein vergleichsweise moderner Beschluss.

Mit Aufkommen der Eisenbahn Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es wichtig, eine einheitliche Zeit zumindest an allen Stationen einer Eisenbahngesellschaft zu haben. So tickten wenigstens an allen Stationen der Preußischen Staatseisenbahn die Uhren im gleichen Takt. Innerhalb des Netzes der bayerischen Eisenbahnen gab es ebenfalls eine einheitliche Zeit. Wer zwischen den beiden Linien umsteigen musste, fand sich nicht selten in einem Wettlauf gegen die Zeit wieder. Die bayerische Uhr ging anders als die preußische.

Zeitumstellungen in der Geschichte

Mitte des gleichen Jahrhunderts legten dann die europäischen Hauptstädte für ihr jeweiliges Land die Uhrzeit fest und 1883 beschlossen die Eisenbahner in Amerika den großen Kontinent von Ost- bis Westküste in vier und später fünf Zeitzonen aufzuteilen.

Das Hin- und Herstellen zwischen Winter- und Sommerzeit kam fast 100 Jahre später. Die EU-weite Regelung wurde erst 1980 eingeführt. Die Hoffnung war, dass dadurch die Bürger das Tageslicht besser nutzen würden. Weniger heizen, weniger Stunden mit künstlichem Licht, das sollte doch den Energieverbrauch senken. Das war zumindest die Idee.

Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) belegten jedoch schon 2010, dass genau das nicht geschieht. Zwar wird an Sommerabenden weniger Strom für Licht genutzt. Der Strom, der für abendliche Freizeitaktivitäten verbraucht wird, frisst diese Ersparnis allerdings wieder auf. Letztlich könnte es sogar sein, dass durch die Zeitumstellung die Bürger mehr Strom verbrauchen.