Zum Inhalt springen

Jahresbilanz Sparprogramm treibt Karstadt tiefer in die roten Zahlen

Karstadt legt eine miese Bilanz vor. Das Minus lag bei rund 190 Millionen Euro - fast 60 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Baustelle vor Karstadt-Filiale in Köln (Archivbild): Hohe Sonderbelastungen

Baustelle vor Karstadt-Filiale in Köln (Archivbild): Hohe Sonderbelastungen

Foto: Oliver Berg/ dpa

Die Warenhäuser des Konzerns Karstadt sind im Geschäftsjahr 2013/2014 noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Das geht aus der Bilanz im Bundesanzeiger hervor, die jetzt veröffentlicht wurde.

"Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresfehlbetrag von 190,6 Millionen Euro", heißt es in dem Bericht, der im Unternehmensregister  beim Bundesanzeiger hinterlegt ist. Im Vorjahr lag der Nettoverlust demnach noch bei 131,1 Millionen Euro.

Der Einzelhandelsumsatz der 83 Warenhäuser sank im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. September 2014 endete, um 2,7 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro und fiel damit "geringfügig" höher aus als vorhergesagt. Das Karstadt-Management macht dafür schlechte Witterungsverhältnisse im Weihnachtsgeschäft verantwortlich sowie Werbekonzepte wie etwa die Show "Fashion Hero" auf Pro 7, die die Erwartungen verfehlten. Dies habe zu erhöhten Lagerbeständen geführt. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" über die miese Bilanz berichtet.

Hauptursache dafür waren demnach Sonderbelastungen von insgesamt 83 Millionen Euro - vor allem infolge des Sparprogramms, das auch Personalabbau und die Schließung von Filialen vorsieht. Das Betriebsergebnis hingegen verbesserte sich von minus 124 Millionen Euro auf minus 108 Millionen Euro.

2013/2014 war das letzte Geschäftsjahr für den Konzern unter dem früheren Eigentümer Nicolas Berggruen. Karstadt-Eigner René Benko hat zuletzt im Bieterwettstreit um Kaufhof eine Schlappe erlitten: Der Metro-Konzern verkauft die Kaufhauskette an den kanadischen Bieter Hudson's Bay - und nicht an ihn und seine Signa-Gruppe. Damit könnte das Ende von Karstadt besiegelt sein.

bos/dpa